Sommer, Sonnenschein und gute Laune – was will man mehr an einem warmen Juliabend in Bad Belzig. Es ist nahezu Vollmond, runder kann er kaum sein. Die Stimmung auf der Burg Eisenhardt ist geprägt von lockerer Vorfreude auf diesen einmaligen, einzigartigen Abend. Heute ist ein Tag mit Tradition – einmal im Jahr: Heimspiel für KEIMZEIT.
Vertreiben wir uns zunächst die Zeit bei einem Bierchen, dem freudigen Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern und schauen den Musikern beim Volleyballspiel zu. Der Ball kommt mehrmals verdächtig nahe, wir halten unsere Becher fester.
Noch immer warten wir auf den Beginn des Konzertes. Zunächst sind noch einige andere Tagesordnungspunkte zu absolvieren, so die Begrüßung durch Peter Kiep, den ehemaligen Bürgermeister von Bad Belzig, und ein ungewöhnlicher Heiratsantrag.
KEIMZEIT – schnellerer Herzschlag, strahlende Augen, ein beglücktes Lächeln, es geht los.
Die Gebärdendolmetscherin Laura M. Schwengber ist ein Glücksgriff für die Band. Sie übersetzt die Lieder nicht nur für Gehörlose, sie interpretiert sie auch auf ihre besondere emotionsgeladene Weise, so dass ihre fast theatralische Darstellung auch für Hörende ein besonderes Erlebnis ist. So lernt man die altbekannten Titel auf eine völlig neue Weise kennen und die Blicke bleiben immer wieder fasziniert an ihr hängen.
Die Band hat sich weiter verjüngt. Hinter dem Schlagzeug lugt verschmitzt Krishan Zeigner hervor und hat sofort unsere Sympathie. Er macht seine Sache gut. Das könnte ein schöner Tag werden … .
Im Publikum tanzt Marion Bohn und auch Herrn Leisegang Senior entdecke ich unter den Gästen. Ein Familientreffen also im brandenburgischen Hohen Fläming.
Und auch ich fühle mich ein kleines bisschen wie zu Hause, zu Hause in meiner Keimzeit-Welt. Tanzen, ganze Lieder mitsingen mit hunderten Gleichgesinnten und Neues aufsaugen wie ein Schwamm. Der Keimzeit-Sound wirkt musikalisch gereift und bereichert durch den Gesang der „Jungen Wilden“ Martin und Sebastian. Die neuen Songs „Sechs Fuß tief“ und „Argument dagegen“ haben das Potential zu neuen Lieblingsliedern. „Mudder zahlt deine Rechnungen nicht mehr“ lässt mich schmunzeln, denn ich zahle noch – vielleicht bedarf das einer Änderung?
Umwerfend ist Martins Version von Kid Kopphausens „Das Leichteste der Welt“ – kraftvoll und wahrhaftig.
Nicht überraschend aber immer wieder begeisternd ist die unbändige Spielfreude der Band, die einen immer aufs Neue mitreißt und in seinen Bann zieht. Irgendwann sind aber auch die Zugaben zu Ende und bis zum nächsten Konzert dauert es noch so lang – aber ich lass mich mit meinen Tränen nicht von der Sonne erwischen …
Ich hoffe, Roland geht es gut und er geht seinen neuen Weg nach eigenen Wünschen.
Bis bald in Duisburg oder Essen beim Akustik-Quintett – ihr werdet mir den kalten Herbst versüßen.
Einen schönen Sommer noch wünscht allen Keimzeitlern, der Crew und den Fans.
Bericht: Tine
Fotos: René
1. September 2013 at 23:40
Hi, ein tolles Konzert gestern in Köpenick, wahrscheinlich der Höhepunkt vom Katzengrabenfest! Ich habe die Band vor ….Jahren das letztemal live erlebt,war total begeistert,am Ende fühlte ich mich sogar fast 20 Jahre jünger.
Keimzeit als Band hat sich verjüngt ,ok.,aber die „Alten“wirken auch total jung.
Aber vielleicht ist das so, wenn man in seiner 2. Lebenshälfte ist….!
Ich wünsche mir mehr „Keimzeit“ live (und genauso rockig,wie gestern)!
Liebe Grüße!